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Was ist Filzen?
Auch das Filzen gehört neben dem Stricken und Häkeln zu einer der ältesten Textilverarbeitungsmethoden. Da Wolle allerdings schnell verrottet, gibt es kaum eine sichere Auskunft, wann tatsächlich das erste Mal gefilzt wurde. Forscher gehen allerdings davon aus, dass bereits die Hirten vor über 8000 Jahren gefilzt haben. Heute erfreuen sich Groß und Klein an der Textilverarbeitungsmethode. Besonders aber in den Kindergärten und Grundschulen stoßt das Filzen bei Kindern auf großen Anklang. Denn hier können Kinder sich kreativ ausleben und tolle, eigene Kunstwerke kreieren. In der Regel unterscheidet man zwischen dem Nassfilzen und Trockenfilzen.
Filzen mit Kindern im Kindergarten oder der Grundschule – was sind die Vorteile?
Durch das Filzen können sich Kinder nicht nur kreativ ausleben und tolle, individuelle Sachen kreieren, Handarbeiten wie das Filzen bringen auch eine Menge Vorteile mit sich. Und zwar egal ob beim Filzen in der Schule oder beim Filzen mit Kindergartenkindern.
Hier eine Übersicht:
- Schulung der Konzentrationsfähigkeit
- Förderung der Aufmerksamkeit
- Beruhigende Wirkung
- Abschalten
- Unterstützung der Feinmotorik
- Förderung logisches Denken
- Kreativität
- Gestärktes Selbstbewusstsein
- Durchhaltevermögen
- Stimmungsaufhellend
- Sinneswahrnehmung wird gefördert
→ Förderung der kindlichen Entwicklung
Nassfilzen mit Kindern:
Wenn Sie mit kleinen Kindern oder Anfängern filzen wollen, sollten Sie für den Einstieg mit dem Nassfilzen beginnen. Diese Methode gilt als einfacher und vermittelt den Kindern ein erstes Gefühl fürs Filzen.
Material: Das wird beim Nassfilzen mit Kindern benötigt:
- Unterlage und Abtropffläche
- Olivenseife oder Kernseife (Reibe bei Bedarf)
- Vlieswolle oder Schurwolle
- Altes Geschirrtuch
- Wasserkocher
- Schüssel mit warmem Wasser
- Essig
Schritt für Schritt Anleitung:
1. Seifenlauge herstellen:
Zu Beginn wird die Olivenseife oder Kernseife mit einer Reibe zerkleinert und in eine Schüssel mit warmen Wasser gegeben. Und zwar so lange, bis alles gut schäumt. Wichtig ist, dass das Wasser stets warm gehalten wird und bei Bedarf etwas warmes Wasser nachgefüllt wird. Sonst funktioniert der Filzprozess nicht. Aber Vorsicht: Zu heiß darf das Wasser nicht sein!
2. Filzen:
Schon geht es an das Filzen. Die Kinder zerrupfen zunächst die Wolle, legen sie in ihre Handfläche und befeuchten sie mit Seifenwasser (hier sollte darauf geachtet werden, dass nicht zu viel Wasser benutzt wird). Dann geht es an das Formen. Filzen die Kinder beispielsweise eine Kugel, rollen sie die Wolle mit den Händen und geben immer wieder etwas Seifenwasser hinzu. Bei Bedarf kann auch noch etwas Filz in Abwechslung mit dem Seifenwasser hinzugegeben werden, um die Kugel zu vergrößern.
Essigbad:
Ist die Wunschgröße und Form erreicht, wird das gefilzte Werk mit Wasser ausgespült und die Seifenreste entfernt. Zur vollständigen Entfernung wird das Gefilzte anschließend in Essig gegeben. Nun noch einmal ausspülen und zum Trocknen auf ein Handtuch legen. Das Meisterwerk ist fertig.
Filzen mit Kindern Ideen:
Mit Handarbeiten wie dem Sticken und Weben lassen sich tolle Sachen entwerfen. Doch auch mit dem Filzen lassen sich wahre Hingucker kreieren.
Für den Anfang eignen sich kleine bunte Kugeln, die sie gemeinsam mit den Kindern entwerfen. Diese können beispielsweise auf eine Schnur gefädelt werden und als Kette genutzt werden. Gleiches eignet sich auch für das Gestalten von Armbändern.
Weitere Filzideen mit Kindern: Eine Fingerpuppe
Material:
- übliches Material für das Nassfilzen
- Utensilien, um das Fingerpüppchen zu gestalten
Für die Fingerpuppe wickeln sich die Kinder Filz in der Farbe ihrer Wahl um den Finger. Und zwar so, dass insgesamt drei Lagen um den Finger gehen. Anschließend wird die Wolle mit dem Seife-Wasser-Gemisch angefeuchtet und mit kreisenden Bewegungen eingearbeitet. Zunächst etwas sanfter, dann stärker. Wichtig ist, dass die Kinder gleichmäßig arbeiten.
Nach dem Formen wird das Fingerpüppchen ausgewaschen und es geht an das Gestalten. Dabei ist der Kreativität keine Grenze gesetzt. So können beispielsweise Wollreste als Haare genutzt werden und kleine Augen aufgeklebt werden. Auch können die Kinder beispielsweise einen Schnabel oder Ohren aus einer Filzplatte schneiden und ankleben.